Nur du kannst deine Wunden heilen,
nicht die Zeit oder jemand anderer!
Dein Körper darf heilen!
Wenn sich Mephisto in unserem Alltag, unserem Körper und Geist eingenistet hat, versucht vor allem unser Körper, uns mit vielen Alarmzeichen wach zu rütteln. Leider schenken wir diesen Warnzeichen viel zu lange kein Gehör oder gewöhnen uns an diese unangenehmen Nebenwirkungen und vergiften unseren Körper und auch unsere Psyche stetig und im schlimmsten Fall irreversibel. Es ist eine Mischung aus Ignoranz, Verleugnen und einfachem Hinnehmen dieser Alarmglocken, um uns nicht mit der Wurzel allen Übels auseinander setzen zu müssen. Ich möchte dir aber - solltest du diese Erfahrung noch nicht selbst gemacht haben - einen großen Lichtblick geben. Denn bei mir sind nach kürzester Zeit, ja sogar schon in den ersten Tagen meiner Abstinenz, enorm große und vor allem positive Heilungsprozesse eingetreten.
Hilferufe/Anzeichen bei körperlicher Abhängigkeit:
Oft werden diese (zumindest war es bei mir so) als Kater identifiziert bzw. abgetan, dabei handelt es sich um Entzugserscheinungen (weil der Körper eigentlich schon wieder nach Nachschub giert) oder um tatsächliche Folgen des regelmäßigen Konsums. Einige der nachstehenden Beschwerden können natürlich auch auftreten, wenn noch keine körperliche Abhängigkeit vorhanden ist oder du kurz davor bist, dir eine herbei zu trinken. Ich habe selbst erfahren müssen, wie schnell das gehen kann und muss zugeben, dass ich jetzt im Nachhinein nicht mehr sagen kann, zu welchem Zeitpunkt ich diese Grenze überschritten hatte. Ja, Mephisto ist da hinterhältig und brutal. Ein Heuchler ist er obendrein, da diverse Beschwerden sofort gelindert werden, sobald wir zur trügerischen "Medizin" greifen. Es handelt sich hierbei jedoch um einen Teufelskreis, den wir - solange wir nicht aufhören zu trinken - nicht durchbrechen können.
Hilferufe meines Körpers:
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Zittern (teilweise hatte ich Mühe, mich zu schminken oder die Kaffeetasse ruhig zu halten, vor allem wenn ich mich beobachtet gefühlt habe)
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Übelkeit und Appetitlosigkeit
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ständiger Durchfall
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Kopfschmerzen und Stresshusten (Bei diesem dachte ich immer, es sei ein Raucherhusten, da ich zuvor von einem Stresshusten noch nie gehört hatte. Dieser verschwand jedoch - ich rauche derzeit noch - ziemlich schnell.)
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hoher Puls/Blutdruck
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Schwindelgefühl und schwache Beine
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Herzrasen und Panikattacken
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Schlaf- und Ruhelosigkeit, Gereiztheit
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starker Druck in den Augen, Augenzucken
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fahle Haut, Unreinheiten der Haut und aufgedunsenes Gesicht, Augenringe, ich sah "abgekämpft" aus
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glanzloses Haar, langsames Haarwachstum
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Blackouts und Erinnerungslücken
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ab und zu Probleme, mich zu konzentrieren
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Gewichtszunahme (ich muss aber sagen, dass ich gesegnet und generell sehr schlank bin)
Die gute Nachricht ist, dass sehr bald körperlich bemerkbare Erholungserfolge eintreten. Lediglich die Kopfschmerzen und der Durchfall haben mich noch längere Zeit begleitet. Für meine Verdauung habe ich eine Kur für die Darmflora gemacht. Zusätzlich stärke ich meinen Körper mit Vitamin B und Magnesium und auch ausreichend Flüssigkeit.
Der Appetit kam schnell wieder und vor allem auch der Genuss am Essen, es schmeckte mir plötzlich wieder. Leider stieg auch das Verlangen nach Süßigkeiten und somit blieb bei mir das Purzeln von Kilos aus. Zusätzlich möchte ich natürlich eine Suchtverlagerung vermeiden und achte darauf, dass mein Zuckerkonsum nicht außer Kontrolle gerät. Wenn man jedoch bedenkt, wieviel Zucker in Alkohol steckt, erscheint es logisch, dass der Körper diesen nun in einer anderen Form verlangt. Der Schlüssel liegt hier, wie bei vielen anderen Dingen, im Genuss mit Maß und Ziel. Soulfood in Form von Süßem, ab und zu deftiger Hausmannskost oder auch mal Fast Food sollten wir uns nicht gänzlich verwehren. Wichtig ist, dass wir darauf achten, dass wir uns ausgewogen ernähren und ausreichend Vitamine, Ballaststoffe und Mineralien zu uns nehmen. Außerdem gibt es eine Menge Lebensmittel, die auch für unsere Psyche gut und wichtig sind. So streicheln wir unsere Seele und tun unserem psychischen Wohlbefinden Gutes. Denn, es ist nicht von der Hand zu weisen, dass uns der Alkohol Depressionen beschert, uns ängstlich macht, uns in tiefe seelische Abgründe treibt und sich auf unseren Antrieb und unsere Freude am Leben bitterböse auswirkt. In der kalten, dunklen Jahreszeit kann die Einnahme von Vitamin D, das Anschaffen einer Tageslichtlampe und viel Bewegung in der Natur wahre Wunder wirken. Dass Bewegung und frische Luft für uns alle - egal zu welcher Jahreszeit - gesund sind, ist nichts Neues.
Mein äußeres Erscheinungsbild erholte sich auch sehr schnell. Mein Freund machte mir bereits nach ein paar Tagen wundervolle Komplimente. Am besten, du machst zu Beginn deiner schönsten Reise ein Selfie von dir und vergleichst dieses nach drei bis vier Wochen mit einem weiteren von dir. Du wirst erstaunt sein! Ich sah binnen kürzester Zeit wieder frisch und erholt aus. Mein Teint hat wieder eine gesunde Farbe, die Aufgedunsenheit ist weg, ich strahle von innen heraus und fühle mich wohl in meiner Haut. Mein Haar glänzt und wächst wieder, das ist auch Freunden von mir aufgefallen. Die Augenringe sind Geschichte, ich sehe jünger aus und meine Augen leuchten wieder, wenn ich lache.
Auf all diese positiven Veränderungen wirkt sich ganz bestimmt auch mein erholsamer Schlaf aus, den ich nun habe. Ich schlafe endlich wieder durch und werde nächtens nicht mehr von Panikattacken, Gewissensbissen und Herzrasen zermürbt. Wie wir ja wissen, ist ein gesunder Schlaf ein extrem wichtiger Faktor, damit wir regenerieren und neue Kraft schöpfen können. Ich war lange Zeit stets zwischen drei und vier Uhr morgens wach und habe im Internet zufällig einmal gelesen, dass es sich hier um die sogenannte Wolfsstunde handelt und diese vielen Menschen den Schlaf raubt. Das war für mich natürlich ein guter Grund, meine schlaflosen Stunden nicht auf den Alkohol rückführen zu müssen. Bis ich schließlich von der chinesischen Organuhr erfahren habe. Und siehe da: Wird man zwischen drei und vier Uhr morgens regelmäßig wach, melden sich Leber und Lunge. Die Überraschung darüber hielt sich bei mir in Grenzen, im Grunde war es lediglich ein weiterer Beweis dafür, dass mein Körper lautstark um Hilfe gerufen hat.
Wie ich dem körperlichen Entzug den Kampf angesagt habe findest du in diesem Blogartikel!
Wenn du bereits körperlich abhängig bist, starte bitte keinen (kalten) Entzug auf eigene Faust, das kann sehr gefährlich werden. Suche dir dafür professionelle Hilfe und Unterstützung in deiner Umgebung, so sorgst du auch gleich für Verbindlichkeit.
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