Verbindlichkeit
Bisher waren wir Profis darin, unseren Konsum zu verheimlichen (oder wir dachten es zumindest) und unser Trinkverhalten - auch vor uns selbst - zu verharmlosen. Schließlich trinken alle und du lebst nicht unter der Brücke, sondern hast eine Arbeit, kümmerst dich um deine Familie und hast dein Leben im Griff - wenn du ehrlich bist, war das jedoch nur, um den Schein zu wahren. Und warum solltest du ausgerechnet jetzt damit anfangen, darüber offen und ehrlich zu reden, wenn du ja mittlerweile nüchtern bist? Weil es dir hilft und wichtig für deine weitere Nüchternheit ist.
Verbindlichkeit...
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macht ein Zurück schwieriger.
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ist der Schlüssel, um nicht mehr lügen zu "müssen".
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befreit dich - probier es aus - du wirst sehen, versprochen!
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ist Bestandteil der Selbstliebe, da du dadurch zu dir stehst.
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wird dich anspornen, da du erleben wirst, wie stolz dein Umfeld auf dich und deine Leistung ist.
Überlege dir aber gut, wem du dich mit deiner ganzen Geschichte anvertraust. Auf keinen Fall sollten das Menschen sein, die dich danach verurteilen oder dich sogar "nur zu einem Gläschen" bei der nächstmöglichen Gelegenheit überreden wollen. Mein Problem war nie das vierte Glas (außer dass ich da dann schon gut bedient war), sondern stets das erste. Ich fand dann kein Ende mehr, sobald der Schalter umgelegt war. Ebenso sind Menschen nicht hilfreich, die deine Nüchternheit mit Skepsis betrachten oder dein Vorhaben - dein Leben ohne - von oben herab belächeln.
Der Kreis der Eingeweihten muss nicht groß sein, es reicht schon ein Mensch, der in deinem Leben eine wichtige Rolle spielt und mit dir durch dick und dünn geht. Die Entscheidung liegt ganz bei dir allein, wen du dafür auserwählst. Sobald du hier Verbindlichkeit eingehst, musst du dir jedoch bewusst sein, dass das nur mit absoluter Ehrlichkeit und ungeschönt funktionieren kann.
Sollte es im Moment niemanden in deinem Umfeld geben, dem du dich anvertrauen willst oder kannst, hast du die Möglichkeit, Verbindlichkeit zu schaffen, indem du einer anonymen Online-Gruppe beitrittst oder Selbsthilfegruppen besuchst. Auch ein Therapeut ist eine Möglichkeit. Wenn du nämlich nur dir gegenüber die Verbindlichkeit vereinbarst, kann es natürlich sein, dass du beim nächsten Craving schwach wirst. Weiß ja keiner - außer du. Und im dich selbst belügen bist du vermutlich genauso gut wie ich es war. Übung macht schließlich den Meister. Wenn du jedoch jemanden an der Seite hast, der an dich glaubt und dich unterstützt, fällt es dir um einiges schwerer, aufzugeben und zu denken, ist ja nur heute - morgen bin ich wieder stark. Das funktioniert auf Dauer nicht - genauso wie das kontrollierte Trinken. Aber das ist ein anderes Thema, das du sicher demnächst in meinem Blog finden wirst.
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